Therese Klostermann
geb. Lhotzky

Arbeiterin. Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1913    † 1944

 

Lebenslauf

Therese Klostermann, geb. Lhotzky wurde am 11.7.1913 in Wien Atzgersdorf geboren. Sie war Arbeiterin und organisierte als kommunistische Funktionärin Spenden für die Unterstützung Angehöriger politisch Inhaftierter.

Widerstand: Verurteilung und Hinrichtung

Als Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime wurde sie wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" am 27. 11. 1943 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 13. 3. 1944 im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

“Im Jahre 1940 gewann die Angeklagte Klostermann zusammen mit Franz Hauer den Angeklagten Michael Heindl dafür, regelmäßig Beiträge für “Unterstützungszwecke” zu zahlen, und lud ihn auch zu Gesprächen in die Wohnung der Eheleute (Karl und Juliane) Griesbach ein, in denen in ihrer Gegenwart (Rudolf) Zettler kommunistische Vorträge hielt. Eine weitere Aufgabe der Klostermann bestand darin, die gesammelten Partei- und Unterstützungsgelder weiterzuleiten. Etwa von Sommer 1940 bis April 1942 holte sie jeden Monat etwa 50 RM bei dem Angeklagten Anderle ab (…)”

Erinnerungsstein in Liesing

Die Initiative “Steine der Erinnerung in Liesing” hat vor ihrem letzten Wohnsitz in der Carlbergergasse 39 im Liesinger Stadtteil Atzgersdorf einen Erinnerungsstein verlegt.

Straßenname mit Information über Therese Klostermann

Die Klostermanngasse in Wien Liesing ist nach ihr benannt.

Denkmal am Anton Heger Platz

Am Anton Heger Platz existiert ein Denkmal, das ihr von einem unbekannten Künstler gewidmet worden ist. Hierbei ist ihr Vorname als Theresia angeführt.

Denkmal am Atzgersdorfer Friedhof

Am 1. November 1954 wurde auf dem Atzgersdorfer Friedhof das Freiheitskämpfer-Denkmal enthüllt, gestaltet vom Bildhauer Franz Pixner. Es erinnert an insgesamt 24 Widerstandskämpfer, die dem Austrofaschismus bzw. dem NS-Regime ihr Leben lassen mussten: Anton Bergauer, Leo Dworschak, Hans Fröhlich, Karl Griesbach, Franz Hauer, Franz und Michael Heindl, Leopold Hofmann, Therese Klostermann, Richard Lehmann, Rudolf Mekiska, Viktor Mrnustik, Heinrich Müller, Josef Müller, Leopold Müller, Josef Nagl, Johann Sauer, Karl Schafhauser, Fritz Seiler, Max Spanner, Leopold Stípčak, Richard Suchy, Johann Teufel und Josef Willinger.

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich ihr Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
  • Wien Geschichte Wiki, Klostermanngasse

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


Porträt teilen